PV mit Null-Einspeisung

[hoermto]

Zunehmend werden Anlagen zum reinen Eigenverbrauch installiert. Um sich den Aufwand mit dem FA zu ersparen, kann die Anlage als 0-Einspeiser laufen. In diesem Modus regelt der WR die PV / Batterieleistung so aus dass am Einspeisepunkt in Summe der Strom über alle Phasen = 0 ist.

In diesem Fall kann EVCC den PV Überschuss nicht erkennen und würde den PV Modus nicht unterstützen, korrekt?

Ist es eine Idee diesen Fall zu berücksichtigen? Folgende Ideen hätte ich:

1. Hinweis in der Dokumentation (wird nicht unterstützt, oder mit folgenden Einschränkungen)
2. Konfigurationsoption, um den reinen PV Modus zu deaktiveren (ggf nur im UI) - dann bleibt eigentlich in der aktuellen Version ohne Lastmanagement nur an/aus
3. Versuch, die verfügbare PV Leistung zu ermitteln:

• Auswertung der einzelnen Phasen am Grid: sobald eine einzelne Phase einspeist, kann von PV Überschuss ausgegangen werden.
• über die Verhältnisse DC / Leistung der Strings (bei Sunspec kann man das auslesen)
• der WR gibt einen solchen Wert aus
• ...

[andig]

Geplant ist Null-Bezug (haben wir) als auch Null-Einspeisung. Wie Null-Einspeisung technisch funktionieren soll ist mir allerdings auch nicht ganz klar. Das kann m.E. nur funktionieren, wenn ein minimaler Bezug als "Beweis" für Null-Einspeisung zugelassen wird.

/cc @premultiply

[andig]

@premultiply Du hängst gedanklich im Szenario der Erzeugungsvermeidung.

Meine Erzeugung passiert so wie die Sonne scheint! Mich interessiert auch das Finanzamt nicht. Mir geht es darum, im Winter den kompletten PV-Strom zu nutzen (=nix einspeisen). Im Sommer möchte ich keinen Bezug, im Winter keine Einspeisung da das für mich tendenziell die günstigste Art ist zu laden.

[premultiply]

Ok, verstehe. Da bin ich dabei.
Dann aber bitte ohne den vorbelasteten Begriff „Nulleinspeisung“.

[premultiply]

Technisch dürfte das das identische Szenario sein wie die gezielte Nutzung von Erträgen die sonst ggf. unter die 70%-Abregelung fallen würden. Nur eben mit anderen Schwellwerten.

[Alestrix]

Man könnte doch sicherlich das "Winter-Verhalten" durch entsprechend gesetzte enable.threshold und disable.threshold Werte auch herbeiführen

[andig]

Interessante Idee. Geht wenn man die Phasen kennt!

[Webwanze]

Genau das habe ich erklärt. Man kann das heute schon berechnen.

[andig]

Siehe #3530.

[hebe2k]

Wie lautet denn eure Empfehlung wenn man vom Netzbetreiber gezwungen wird, eine "Null-Einspeisung" im WR zu konfigurieren? Meine PV-Anlage (18,92 kWp mit 10 kWh Speicher) läuft seit Mai 2024 und weil inzwischen immer mehr PV-Anlagen in meiner Straße und in Nebenstraßen angemeldet wurden, hat der Netzbetreiber bis zum geplanten Netzausbau bis Ende 2024, mir verboten einzuspeisen. Der Installateur hat das entsprechend in den beiden Wechselrichtern so konfiguriert.

Ich behelfe mir momentan damit, dass ich erst im Schnell-Modus starte, damit entsprechend maximale PV-Erzeugung stattfindet und dann kurz darauf auf den PV-Modus wechsle. Das funktioniert, aber leider nicht optimal, weil natürlich nicht erkannt werden kann wieviel Überschuss vorhanden ist.

Momentan sehe ich keine andere Chance als darauf zu warten, bis der Netzbetreiber seinen Netzausbau (Aufbau einer Trafostation in der Nebenstraße) abgeschlossen hat.

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

[VolkerK62]

Du könntest es mal mit negativer Residualpower versuchen.
Starten muss du per Hand, aber dann wird dadurch mehr Ladeleistung freigegeben, als eigentlich verfügbar. Der Rest kommt dann aus Batterie bzw. Netz. So müsste theoretisch die Erzeugung voll ausgenutzt werden können.

[andig]

Den Impuls hätte ich auch gehabt- anscheinend muss der WR in Richtung Bezug gepushed werden. Ich weiss aber nicht, ob das funktioniert. V.a. müsste a) die Ladung angestoßen werden damit es überhaupt los geht und b) der Bezug dann größer sein als der kleinste Schritt der möglichen Leistungsveränderung, also sowas wie 3p x 1A x 230V = 690W? Das erscheint wenig sexy. Anders gesagt: ich glaube nicht, dass das funktioniert...

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Solange der WR Dir nicht mitteilen kann, wieviel (AC) Leistung er zusätzlich hätte erzeugen können wüsste ich auch nicht, woher evcc den Wert kennen sollte??? Falls sich das aber ermitteln ließt könnte man diesen Wert als zusätzlichen "smart load", also als aux Meter definieren. Die Leistung würde evcc dann bei Bedarf konsumieren.

[lucode]

Wie lautet denn eure Empfehlung wenn man vom Netzbetreiber gezwungen wird, eine "Null-Einspeisung" im WR zu konfigurieren?

......

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Ich darf auch keinen Strom einspeisen, ausser der Peaks bei einem Lastwechsel.
Irgendwie verstehe ich den Kern der hier diskutierten Inhalte nicht? Bzw. wieso evcc im Solar Modus den überschuss nicht erkennen sollte. Bei meinem Victron System 1phasig geht es auf jeden Fall problemlos. So wie ich es verstehe hat evcc ja alle Daten um einen Solar Überschuss zu erkennen, oder liegt es an den 3phasen? , Dies würde ev. die Berechnung der Lasten und der Grid Ströme komplizieren, aber nur schon die Werte von Solar power und Batterie power sind doch schon recht aufschlussreich.

[andig]

Natürlich erkennt evcc den Überschuss. Hier ist aber die Frage, wieviel der WR abregelt um die Leistung fürs laden nutzen zu können. Und die ist ja genau nicht am Netzzähler erkennbar und auch nicht in der Ladeleistung der Batterie. Also woher bekommen?

[lucode]

Ich war der Ansicht, dass die Regelung und die Verzögerungen bei einem Lastwechsel sowieso zu träge/gross sind um so etwas zu realisieren.

[Webwanze]

Das mit Smart Load funktioniert. Hatte ich längere Zeit so genutzt.

Je nach WR kriegt man raus, ob er gerade begrenzt läuft oder nicht.

Wenn nicht begrenzt: Aux = 0

Wenn begrenzt: Aux = I (DC) * U_MPP (DC) -
P_Aktuell

P_Aktuell Ist die aktuelle Erzeugung des Wechselrichters.

I (DC) ist der Strom des Strings. Der wird durch die Abregung zwar etwas verfälscht, aber so ist das der worst case was möglich wäre.

U_MPP (DC) Ist aus dem Datenblatt des Moduls. Bei 10 Modulen im String also 10 * der Wert aus dem Datenblatt. Bei Abregelung wird der WR diesen Wert deutlich verringern um Dioden zu schalten. Die Spannung des Moduls ist aber nur gering abhängig von der Einstrahlung. Also können wir den Wert aus dem Datenblatt ansetzen.

Bei mehreren Strings müssen natürlich alle addiert werden.

[mfuchs1984]

Könnte man Ähnliches nicht in auch über eine Prognose-API wie bspw. solcast umsetzen? Die Prognose als aux meter z.B. über mqtt über Homeassistant bereitstellen, den aktuellen Hausverbrauch abziehen und man hätte einen Anhaltspunkt wie viel möglich wäre.

[andig]

Du kannst auch nach Mondphase regeln- die Genauigkeit wird halt drastisch abnehmen ;)

[mfuchs1984]

Klar, aber ggf für manche betroffene besser als nichts. Zumindest bei uns ist die Prognose recht gut, ist man von Verschattung betroffen, sieht es wahrscheinlich signifikant anders aus ;).

[carstenschroeder]

Wenn begrenzt: Aux = I (DC) * U_MPP (DC) -
P_Aktuell

@Webwanze Aber die Modulspannung ist ziemlich temperaturabhängig, oder?

[Webwanze]

Natürlich ist das nur eine gute Schätzung.

Temperatureinfluss wird max. bei 0,5 Prozent pro Kelvin sein. Eher weniger.

Wenn das Laden erst mal begonnen hat, wird ja nachgeregelt.